# Christina von Schönberg, geb. Fiennes-Lumlay
[Nationalgalerie](https://smb.museum-digital.de/institution/6)
Sammlung: [Alte Nationalgalerie](https://smb.museum-digital.de/collection/2)
Inventarnummer: A II 84
Beschreibung
Zu den Familien, mit denen Rayski als Porträtist wie als Freund jahrzehntelang in Verbindung stand, gehörten die von Schönbergs, ein besonders weitverzweigtes sächsisches Adelsgeschlecht. Immer wieder war der Künstler in Herzogswalde zu Gast, wo der sachsen-coburg-gothaische Kammerherr Erich von Schönberg (1812–1883) von seinen langen Forschungsreisen durch Kleinasien, Ägypten, Südafrika, Indien, Persien und den Kaukasus erzählte. Zwei große Bilder von Rayski zeigen ihn als Ganzfigur in der Landschaft, als Afrikareisenden und als Löwenjäger (beide 1848/50, Privatbesitz, vgl. Ferdinand von Rayski in der Dresdener Galerie, Ausst.-Kat., Dresden 2006, S. 78–81). 1863 heiratete Schönberg in zweiter Ehe die Engländerin Christina Fiennes-Lumlay (1838–1903), und nicht lange darauf entstand ihr Porträt.
Es gehört schon Rayskis letzter Schaffensperiode an, in der zunehmend eine flüssige, lockere Pinselsprache zu beobachten ist. So gezügelt die Haltung der jungen Frau mit dem erwartungsvollen, geraden Blick und den melancholisch unbeschäftigten Händen, so gerafft ist ihr Sichaufrichten, so flüssig und eilig gleitet der Pinsel über die Bildfläche, verteilt die frischen Fleischtöne, hebt das Rosa der Wangen, suggeriert das tiefe Samtschwarz der Jacke und das musselinleichte Weiß des Kleides, umspielt mit lockeren, weißen Strichen sehr summarisch Manschetten und Stoffalten und deutet auch Ärmelfalten mit hellen Linien so skizzenhaft an wie selten. An solchen Stellen wurde die Arbeit offenbar unterbrochen, und dies stimmt zu einer Überlieferung, wonach die Familie mit dem Werk unzufrieden gewesen sei. Auch in diesem Entstehungsstadium sind schon (oder noch?) einige rote und gelbe Flecken gesetzt, die, von der Gegenstandsdarstellung abgelöst, die Farbigkeit insgesamt unterstreichen – auch die des Hintergrundes: ein abgestuftes, nach unten hin aufgehelltes Grün, das Landschaft suggeriert und vor welchem das Inkarnat aufblühen kann. Als Otto Grautoff 1923 nach einem Zeugnis dafür suchte, daß »in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts in der Stille der deutschen Provinz ein Maler wirkte, der unabhängig von französischen Vorbildern« (Ferdinand von Rayski, Berlin 1923, S. 13) sich mit Manet vergleichen ließ, wählte er unter allen Bildern seiner Rayski-Monographie dieses. | Claude Keisch
Material/Technik
Öl auf Leinwand
Maße
Höhe x Breite: 92 x 78 cm; Rahmenmaß: 114,5 x 100 x 6,5 cm - inkl. HS (01/2018, K. Mösl)
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- Gemalt ...
+ wer: [Louis Ferdinand von Rayski (1806-1890)](https://smb.museum-digital.de/people/25599)
+ wann: 1864-1868 [circa]
## Links/Dokumente
- [Das Objekt bei SMB-digital](https://id.smb.museum/object/960526)
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Stand der Information: 2023-09-30 16:40:24
[CC BY-NC-SA @ Nationalgalerie](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
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- https://id.smb.museum/digital-asset/5006556